Energiewende konkret! Fraktion vor Ort in Jettingen!
Klimaneutrale und erneuerbare Energien sind der Treibstoff der Zukunft. Aber wie gelingt es konkret vor Ort? Was bedeutet es, dass der Windstrom aus dem Norden in den Süden kommen muss? Welche Herausforderungen haben Kommunen im Brenn- und Schnittpunkt von Trassen, Umspannwerken, Konvertern, Windkraftanlagen und Freiflächen-PV? Kann das gut gemanaged werden? Jettingen und Bondorf zeigen, wie das möglich ist.
Um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen, begab sich die Regionalfraktion auf Spurensuche. Am Grünen Tisch über Umzingelung, über die Blendwirkung oder die Windhöffigkeit zu sprechen, ist einfach. Bei einem Termin der Fraktion vor Ort in Jettingen haben sich die Freien Wähler in der Region über die Energiewende und die Auswirkungen in einem Hotspot der Region Stuttgart informiert. Schließlich sind die Regionalpläne Wind und Solar wichtige Verfahren zur Steuerung der Energiewende und stehen zur Beratung und Beschlussfassung an. Bei einer Rundfahrt mit Aussicht auf verschiedene potenzielle Windvorrangstandorte und die Umspannstation Jettingen, die aktuell baulich vergrößert wird, gab Bürgermeister Hans Michael Burkhardt intensive Einblicke. In Jettingen wird eine der vier großen Nord-Süd-Stromtrassen ankommen, die den Off-Shore-Strom als Gleichstrom nach Baden-Württemberg transportieren. Hier angekommen, muss er vor Ort in Wechselstrom konvertiert werden, damit private Verbraucher und die Industrie den benötigten Wechselstrom „aus der Steckdose“ bekommen. Die beiden Konverter-Stationen benötigen eine Fläche von 15 ha, wobei der von der Gemeinde präferierte Standort gleichzeitig eine potenzielle regionale Windvorrangfläche ist.
Im Rathaus in Jettingen berichteten Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt und Bondorfs Bürgermeister Bernd Dürr von der vor Ort durchaus engagiert, aber auch sehr konstruktiv geführten Diskussion der Öffentlichkeit und der beiden Gemeinderäte hinsichtlich der Flächenkonkurrenz zwischen der Inanspruchnahme durch Umspannstation und Konverter, Gewerbegebiet INGPark, perspektivisch nötigen Wohnbauflächen, Vorbehaltsflächen für Solaranlagen auf der freien Fläche, Windvorranggebieten und der den Raum prägenden lokalen Landwirtschaft. Beide Bürgermeister betonten, wie wichtig es sei, dass die lokalen Besonderheiten auch in die Regionalplanung Eingang finden. Ein weiteres Thema war die Abstimmung der planerischen Konzepte an den Rändern der Region mit den Nachbarn. Die Fraktion nahm wichtige Impulse und Argumente mit und erwartet mit Spannung das Ergebnis der Offenlage in den beiden Regionalplanverfahren Wind und Solar.