S-Bahn Stuttgart – Rückgrat der Mobilitätsregion

Regionalfraktion Freie Wähler im Betriebswerk der Bahn in Plochingen

Mehr als 100 Mio. Fahrgäste im Jahr, 330 000 an jedem Werktag, 8,5 Mio. Zugkilometer und eine hohe Kundenzufriedenheit, das kennzeichnet die S-Bahn in der Region Stuttgart. Sie ist damit das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in der Kernregion. Der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS), zu dem neben den Bussen auch die regionalen Schienenverkehre gehören, wäre ohne S-Bahn nicht vorstellbar.

Aufgabenträger für die S-Bahn ist der Verband Region Stuttgart, der sich über Fahrgeldeinnahmen und eine ÖPNV-Umlage, die die Landkreise aufbringen, finanziert. Um sich ein Bild über Organisation des S-Bahnverkehrs, die Unterhaltung und Pflege der Schienenfahrzeuge und die Sicherheit für die Fahrgäste zu verschaffen, war die Regionalfraktion der Freien Wähler vor Ort im Bahnbetriebswerk Plochingen.

Nach europaweiter Ausschreibung der S-Bahnleistungen, an der allerdings zum Schluss nur noch die Bahn AG beteiligt war, wurde vor wenigen Monate der bis 2028 laufende neue Vertrag abgeschlossen. Wesentliche Kriterien für die Vergabe durch den Verband Region Stuttgart waren das gute Preis-Leistungverhältnis, bei dem neben der reinen Kilometervergütung das Management, die Qualität, Pünktlichkeit und Sauberkeit Berücksichtigung fanden. Nach Überzeugung der Freien Wähler hat sich dabei die Erfahrung der Vergangenheit bestätigt, wonach die Bahn AG ein kompetenter und verlässlicher Partner ist.

Ansprechpartner für die Fraktion waren vor Ort der Kaufmännische Leiter Hans-Albrecht Krause und der Technische Leiter Werner Faulhaber. Im Mittelpunkt der Referate und der anschließenden Diskussion stand die technische Ausstattung der künftigen S-Bahn-Fahrzeuge und die Nachrüstung des Flottenbestands. Hans-Albrecht Krause verwies auf mehr Sicherheit durch Videoüberwachung, eine deutlich verbesserte Fahrgastinformation und mehr Komfort, etwa durch Klimatisierung, die zum künftigen Standard gehören. Auch die Anregungen aus der Regionalversammlung zu einer personellen Verstärkung der Sicherheitsbestreifung waren Gegenstand des Gesprächs.

Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Bernhard Maier hinterfragte die Beeinträchtigungen, die auf den S-Bahn-Betrieb während der Bauzeit von Stuttgart 21 zukommen und kritisierte nachdrücklich die Bauzeitverzögerungen beim Bau der S 60 von Böblingen nach Renningen. Die Vertreter der Bahn sicherten zu, dass man die für alle Linien unvermeidbaren Restriktionen durch S 21 so gering wie möglich halten werde. Dafür werde für die kommenden drei Jahre eigens ein neues Fahrplankonzept erarbeitet. Bei der S 60 hofft man noch immer auf eine Inbetriebnahme bis Ende 2011.

Frank Buß, der Plochinger Bürgermeister, betonte die Bedeutung der Bahn für die Stadt in mehr als 150 Jahren. 44 ha Fläche nehmen die Bahnanlagen in Anspruch. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Verkehrsdrehkreuzes Plochingen mit Schiene,
B 10 und Hafen. Wichtig sind für Buß die damit verbundenen Arbeitsplätze, während man andererseits mit Lärmproblemen zu kämpfen habe.

Im Verlauf der Betriebsbesichtigung wies Werner Faulhaber auf die hohen Schäden hin, die nach wie vor durch Graffitisprayer entstehen. Durch eine intensive Information an Schulen will man erreichen, dass solche Sachbeschädigungen nicht mehr als Kavaliersdelikt angesehen werden.

Die Freien Wähler halten nach Inbetriebnahme der S 1 nach Kirchheim und der Fertigstellung der S 60 eine Weiterentwicklung der S-Bahn mit Tangentiallinien auf der Basis des vorliegenden Zukunftskonzept für notwendig und machbar. Voraussetzung ist, dass das Land Baden-Württemberg die rückständigen Fördermittel in einer Größenordnung von rd. 50 Mio. € aufgebracht hat. An der Spitze der Prioritätenliste steht allerdings für die Fraktion der Anschluss des Landkreises Göppingen.

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