Antrag zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung am 21. April 2010

Für die kommende Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung stellt die Fraktion Freie Wähler folgenden Antrag:

Die Sportregion Stuttgart e.V. berichtet über ihre aktuellen Aktivitäten, dabei möge bitte in „eigene Veranstaltungen“ und „Veranstaltungen, die unterstützt werden“ und sonstige Aktivitäten unterschieden werden Sie gibt einen Ausblick auf die geplanten Projekte und Veranstaltungen in den Jahren 2010 bis 2012. Dabei sollen auch die Aktivitäten zur Unterstützung der Kampagne „Olympiastützpunkt Stuttgart – Team London“ dargestellt werden.

Die Sportregion Stuttgart e.V. soll aufzeigen, wie das sportpolitische Profil der Region geschärft werden kann. Dabei wird die Einführung eines „Regionalen Sporttages“ oder einer „Regionalen Sportart des Jahres“ vorgeschlagen. Darauf aufbauend können dann Überlegungen zur Weiterentwicklung der Zuschussrichtlinien angestellt werden, die sich auf die „Sportart“ oder den „Sporttag“ konzentrieren, um verstärkt Veranstaltungen mit regionaler Strahlkraft zur Identitätssteigerung zu fördern.

Die Sportregion Stuttgart entwickelt eine Konzeption, um junge Athletinnen und Athleten, die sich eine Chance auf die Teilnahme an den kommenden Olympischen Spielen ausrechnen dürfen, besser zu unterstützen. Dabei sollen insbesondere Sportlerinnen und Sportler aus Sportarten unterstützt werden, die üblicherweise nicht die große Öffentlichkeitswirksamkeit haben. Basis der Unterstützung soll ein mit Hilfe der Wirtschaft zu gründender Sponsorenpool sein.

Begründung:
Die Sportregion Stuttgart e.V. wird vom Verband Region Stuttgart bis Ende 2012 mit einem Betrag von 250.000,– € jährlich unterstützt, um damit die Personal- und Sachkosten abzudecken. Dieser Beitrag muss in Zukunft verstärkt dafür verwendet werden, eigene sportliche Veranstaltungen, die regional wirksam sind, zu fördern.

Dabei ist die Kulturregion als Vorbild zu nehmen. Trotz alles Schwierigkeiten ist es ihr in den Vergangen 16 Jahren seit ihrem Bestehen geglückt, fast jährlich eine kulturelle Veranstaltung zu entwerfen und flächendeckend in der Region mit den Kommunen durchzuführen. Dies ist um ein Vielfaches schwerer, als die „regionale Begleitung durch Zuschuss“ einer in einer Stadt durchgeführten Veranstaltung. Durch das Anliegen der Freien Wähler soll jährlich, mindesten alle zwei Jahre der regionale Gedanke durch einen gemeinsamen „Regionalen Sporttag“ oder eine „Regionale Sportart des Jahres“ gefördert und verankert werden.

Diese Profilierung der Sportregion kann dann auch durch die Regio Stuttgart Marketing GmbH deutlicher vermarktet werden. Es ist zu prüfen, ob die touristischen Themen auch in sportliche Themen einfließen können. Es sei an das „Mobilitätsjahr 2011“ erinnert. Es wäre schön, wenn die Sportregion und die Kulturregion (die Wirtschaftsregion macht es ohnehin) dieses Thema in ihren Überlegungen und Aktivitäten verankern könnten. Dies würde die überregionale Aufmerksamkeit für die ganze Region steigern.

Die Sportregion hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Veranstaltungen in der Region Stuttgart finanziell unterstützt. Dabei wurden insbesondere kleinere Förderbeträge gewährt. Wir sehen nicht, dass damit die Sportlandschaft in der Region Stuttgart nachhaltig verbessert wurde; es gibt teilweise Mitnahmeeffekte. Deshalb muss die Sportregion Stuttgart e.V. ihr Profil schärfen, wobei dies in den verschiedenen Teilräumen der Region Stuttgart sportartenspezifisch differenziert betrachtet werden muss. Insoweit ist die Grundsatzfrage zu diskutieren, ob die Förderung weiterhin relativ breit und mit geringen Förderbeträgen oder konzentriert auf wenige Veranstaltungen mit höheren Beträgen gewährt werden soll.

Als Grundlage für weitere Diskussionen sollen von der Sportregion Stuttgart e.V. Ansätze zur konzeptionellen Weiterentwicklung entwickelt werden.

Die Olympischen Winterspiele in Vancouver haben gezeigt, welche Begeisterung sportliche Spitzenleistungen und olympische Erfolge hervorrufen können. Getragen von einer starken medialen Präsenz hat sich das „Public Viewing“ in den Heimatkommunen zahlreicher Medaillengewinnerinnen bzw. -gewinner zu Events mit großer Außenwirkung entwickelt.

Die Region Stuttgart verfügt mit ihrem Olympiastützpunkt mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele 2012 und danach über exzellente Potenziale. So weist der Londonkader des Olympiastützpunkts Stuttgart 56 Sportlerinnen und Sportler in 12 Sportarten auf. Hinzu kommen drei Behindertensportlerinnen und Sportler in zwei Sportarten.

Dabei handelt es sich zumeist um Sportarten, die weniger medien- und werbewirksam sind und deshalb bei der Sponsorensuche deutlich benachteiligt sind. Wir sehen gerade deshalb die Chance, durch eine Konzeption zur Unterstützung des Olympischen Gedankens mit Hilfe der Wirtschaft diese Athletinnen/Athleten zu fördern. Mit den möglichen Erfolgen und der sich hieraus ergebenden emotionalen Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger besteht die Chance, die regionale Identität zu stärken und ein Wir-Gefühl in der Region zu erzeugen.

Die Fraktion der Freien Wähler ist der Auffassung, dass dies durch die Gründung eines Sponsorenpools unter der Federführung der Sportregion Stuttgart finanziert werden soll. Wir sehen gute Chancen, entsprechende Mittel einzuwerben.