Wirtschaft braucht Gewerbeflächen im Norden von Stuttgart

Fraktion lobt Vorgehen der Regionalplanung – Bewährung für die kommunale Solidargemeinschaft

Die Nachfrage von großen Gewerbeflächen im Norden von Stuttgart ist groß, das Angebot aber bei weitem nicht ausreichend. In der Folge wandern Firmen und deren Arbeitsplätze in die Region Heilbronn ab. Hauptursache für den Engpass ist die Weigerung der Gemeinde Pleidelsheim , die einen von der Region geplanten Gewerbeschwerpunkt mit 75 ha ablehnt. Die Regionalversammlung hat nun vor einiger Zeit einen Suchlauf mit dem Ziel gestartet, eine ähnlich große Fläche, verteilt auf fünf dezentrale Standorte, im Regionalplan zu verankern. Der Vorsitzende der Regionalfraktion Freie Wähler, Oberbürgermeister Andreas Hesky,  sieht in diesem Verfahren eine Bewährungsprobe für die Regionalplanung, aber auch für die Solidargemeinschaft der am Verfahren beteiligten Städte und Gemeinden. 

In einer beispielhaften Beteiligungsrunde wurden die in Betracht kommenden Standorte (Holzweiler Hof im Bottwartal, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Bietigheim-Bissingen und Ingersheim) durch den Chefplaner Thomas Kiwitt den Kommunen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Am heftigsten entzündete sich die Kritik wegen der landschaftlichen Lage am Standort Holzweiler Hof. Genau dort, im Bottwartal, ist der Bedarf jedoch am aktuellsten. 

Ein Lösungsansatz könnte darin bestehen, einen möglichen Standort nach Westen auf die andere Seite der Autobahn zu verlegen. Bisher signalisiert aber die betroffene Markungsgemeinde Mundelsheim Ablehnung. Auch der Gewerbezweckverband Ottmarsheimer Höhe, der zustimmen müsste, hat eigene Vorstellungen.

„Aus Sicht der Fraktion Freie Wähler wäre eine Verlegung nach Westen eine große Chance für die ganze Raumschaft“, sagte Regionalrat Rainer Gessler in der Sitzung des Planungsausschusses. „Für uns ist es aber zwingend, dass die Gemeinden Großbottwar und Oberstenfeld mitmachen (können)“, betonte Gessler. Seine Fraktion appelliere an die Gemeinde Mundelsheim und den Gewerbezweckverband, diese große Chance zu unterstützen. Sollte die angedachte Verlegung scheitern, werde man versuchen, den Standort Holzweiler Hof gemeinsam mit Großbottwar und Oberstenfeld zu entwickeln. „Die schwierige Aufgabe, Gewerbestandorte für großflächige Ansiedlungen, die auch für örtliche Betriebe geeignet sind, lässt sich nur bewältigen, wenn sich die beteiligten Gemeinden vom Denken in den eigenen Grenzen lösen und sich im Interesse der Wirtschaft und ihrer Arbeitsplätze als Solidargemeinschaft verstehen“, betont Oberbürgermeister Andreas Hesky. Der Vorgang sei auch eine Bewährungsprobe für die Regionalplanung mit Thomas Kiwitt an der Spitze. Deren bisheriges Vorgehen verdiene alle Anerkennung.

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