Antrag zu den Auswirkungen von Milaneo und Gerber findet breite Mehrheit
Explodierende Zunahme von Einzelhandelsflächen birgt Risiken für den Versorgungsauftrag der Städte und Gemeinden – Freie Wähler sehen akuten Handlungsbedarf
Die Einkaufslandschaft in der Region Stuttgart befindet sich nahezu in einem Umbruch. Vor allem auf der Ebene der Güter des mittelfristigen Bedarfs findet in der Landeshauptstadt mit den Einkaufszentren Milaneo und Gerber ein verträgliche Grenzen übersteigender Zuwachs statt. Dies wird nicht ohne Auswirkungen auf gewachsene Strukturen in Stuttgart selbst und in den umliegenden Mittelzentren bleiben. Die Nachfrage kann mit diesem Wachstum nicht schritthalten, sodass es zu einem Verdrängungswettbewerber kommen wird. Begriffe wie „Kannibalismus“ machen die Runde.
Die Regionalfraktion Freie Wähler sorgt sich um die Folgen der neuen Einkaufszentren, insbesondere die in Stuttgart, mit ihren gewaltigen zusätzlichen Verkaufsflächen. Sie befürchten einen Kaskadeneffekt mit negativen Auswirkungen auf die peripheren Stadtteile von Stuttgart, die Mittelzentren, die Unterzentren bis hin zu den Kleinzentren, was die Sicherung der Nahversorgung anbelangt. Denn die Brezel, die im Milaneo verkauft wird, wird irgendwo an anderer Stelle nicht verkauft.
Die Freien Wähler bitten die Geschäftsstelle des Verbandes um eine Einschätzung, ob Handlungsbedarf aus der Sicht der Regionalplanung besteht und wie dieser aussehen könnte.
Der Antrag fand gemeinsam mit einem ähnlich ausgerichteten Antrag der FDP eine breite Mehrheit. Wir Freien Wähler hoffen auf baldige Erkenntnisse und werden darüber informieren.