S-Bahn-Betrieb darf durch die Hermann-Hesse-Bahn nicht beeinträchtigt werden

Planungsausschuss greift Fragen der Fraktion Freie Wähler auf – einstimmiges Votum mit deutlicher Kritik am Verfahren

Der S-Bahn-Verkehr wird vom Betrieb der Hermann-Hesse-Bahn betroffen sein. „Für uns ist unklar, in welchem Ausmaß“, brachte Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling im Planungsausschuss  das Unbehagen des Verbands Region Stuttgart gegenüber den Planungen zur Wiederinbetriebnahme der Schwarzwaldbahn (Calw – Weil der Stadt) auf den Punkt. Anlass war die Stellungnahme der Region zum Planfeststellungsverfahren im Abschnitt westlich von Ostelsheim bis zum Bahnübergang über den Forstweg auf der Gemarkung von Weil der Stadt. Die Fraktion Freie Wähler hatte zu diesem Thema einen umfangreichen Fragenkatalog eingereicht. Der Planungsausschuss äußerte einstimmig Kritik am Verfahren und an der intransparenten Informationspolitik des Landkreises Calw.

Es ist ein durchaus ungewöhnliches Vorgehen,  solch ein Projekt nicht gesamthaft zu planen. Nur in einer Gesamtbetrachtung können die Eingriffe in die Natur oder Aspekte wie Lärm oder Schadstoffausstoß beurteilt werden. Die Region vermisst den Nachweis, dass das beabsichtigte Fahrplankonzept überhaupt realisierbar ist. Um die Auswirkungen der Hesse-Bahn auf die S-Bahn in der Region Stuttgart beurteilen zu können, müssen alle Fakten auf den Tisch. Der Verband Region Stuttgart erhebt die unmissverständliche Forderung, als Aufgabenträger für die S-Bahn in die Planungen eingebunden zu werden. Konkret geht es um den Einfluss der Hesse-Bahn auf die Fahrplanstabilität der S-Bahn und um die Frage der Abstellanlagen. Bisher hat man vom Landkreis Calw keine befriedigenden Antworten erhalten. Der Prüfstein, wie ernst die Betriebsqualität der S-Bahn bei dem Projekt genommen werde, ist das noch ausstehende Planungsverfahren zum Abschnitt Renningen.

Wilfried Dölker sprach für die Fraktion Freie Wähler. Er vermisste ebenfalls Informationen zu den Auswirkungen auf die S-Bahn und äußerte erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen dieses Parallelverkehrs zur S-Bahn. Darauf hatte auch schon in der Vergangenheit der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Bernhard Maier, wiederholt hingewiesen.

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