Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Wasser

Dieses Ziel braucht aktive Unterstützung – Regionalfraktion Freie Wähler verweist auf Chancen der Verkehrsdrehscheibe Plochinger Hafen

Für die Freien Wähler in der Region Stuttgart hat die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf Schiene und Schiff eine hohe Priorität. Die daraus resultierenden Chancen zu Entlastung des Straßennetzes müssen deshalb vom Verband Region Stuttgart aktiv gefördert werden.

Neckarhafen Plochingen - eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in der Region

Neckarhafen Plochingen – eine der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in der Region

Im östlichen Teil des Verbandsgebiets spielt dabei der Neckarhafen Plochingen eine wichtige Rolle, denn dort werden Schütt- und Massengüter wie Schrott, Düngemittel, Getreide, Kohle, Baustoffe, aber auch Schwerlastgüter umgeschlagen. Der Warenumschlag betrug 2014 über 1,4 Mio. Tonnen, wobei der Schiffsumschlag bei rund 40% und der Bahnumschlag bei rund 21% lag.

Eine Grundlagenuntersuchung des Landes über Potentiale der Häfen im Land attestiert dem Neckarhafen Plochingen hohe Wachstumsperspektiven, allerdings fehlen dort die notwendigen Erweiterungsflächen. Deshalb haben Stadt und Neckarhafen Plochingen mit finanzieller Förderung durch das Land Baden-Württemberg und den Verband Region Stuttgart prüfen lassen, ob mit einer Verfüllung des Sicherheitsbecken zusätzliche Hafenflächen geschaffen werden können. Das mittlerweile vorliegende Gutachten dokumentiert, dass rund 12.000 – 13.000 m² zusätzliche Fläche geschaffen werden können, allerdings mit einem hohen finanziellen Aufwand, der die Wirtschaftlichkeit des Projekts in Frage stellt. Der Plochinger Bürgermeister und Regionalrat Frank Buß betont deshalb: „Der Neckarhafen dient der Wirtschaft im weiten Umfeld und entlastet die Menschen in unserem Raum von Emissionen und Verkehrslärm. Allerdings kann dieses Projekt nur gestemmt werden, wenn mit hohen Zuschüssen die Investition rentabel darstellbar ist. Plochingen und die Hafengesellschaft sind bereit, ihren Beitrag zu diesem regionalbedeutsamen Projekt zu leisten. Finanzielle Abenteuer können wir uns jedoch nicht leisten.“ Die planungsrechtlichen Voraussetzungen werden weiter nun entwickelt, um auf der Basis belastbarer Fakten Fördermittel einzuwerben.

Konkreter werden Überlegungen zur höherwertigen Nutzung bestehender Hafenflächen. Auf der Grundlage einer Untersuchung von Prof. Dr. Tobias Bernecker vom Institut für Nachhaltigkeit in Verkehr und Logistik an der Hochschule Heilbronn ist geplant, bestehende Umschlagsflächen zu Multifunktionsflächen weiterzuentwickeln, auf denen neben Schütt- und Massengütern künftig auch Container umgeschlagen werden können. Durch zusätzliche Gleisanlagen wird der Warenumschlag besser organisiert, wobei alle Optionen des Güterverkehrs offen stehen. Hierzu hat ein im Neckarhafen Plochingen gelegenes Speditionsunternehmen mittlerweile seine Konzeption zu weiteren Prüfung beim Ministerium für Verkehr und Infrastruktur eingereicht. Frank Buß hofft auf eine rasche Entscheidung und betont „Sobald entsprechende Fördermittel aus Stuttgart zugesagt sind, kann die Planung abgeschlossen und das Projekt begonnen werden. Jetzt ist Verkehrsminister Winfried Hermann am Zug.“  Aus Sicht der Regionalfraktion kann jetzt die Landesregierung beweisen, dass ihre regelmäßigen Forderungen, unser Straßennetz vom Lkw-Verkehr zu entlasten, mehr sind als nur Lippenbekenntnisse.

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