Neue Optionen für den Filderbahnhof

Freie Wähler begrüßen Gesprächsbereitschaft – Langer „Anlauf“ von Verkehrsminister Winfried Hermann

Lange gab es keine Bewegung in Sachen Filderbahnhof. Jetzt diskutieren die Projektpartner wieder über drei Varianten. Der Vorsitzende der Regionalversammlung, Thomas Bopp, informierte in der jüngsten Sitzung den Verkehrsausschuss über die aktuelle Entwicklung. Bisher plant die Bahn den Filderbahnhof unter die Piazza der Messe zu legen – in 27 Meter Tiefe. Dort würden die Züge in Richtung Tübingen und Ulm abgewickelt. Die Gäubahn-Züge von und nach Singen indes würden im S-Bahnhof einfahren.

Die Variante ist ein Kompromiss hinsichtlich der Kosten, des verkehrlichen Nutzens und des Flächenverbrauchs. Doch sie hat auch Nachteile: S-Bahnen könnten nur ein Gleis nutzen. Das macht den Halt anfällig für Verspätungen. Außerdem wäre der Verkehr auf zwei Bahnhöfe verteilt. Dazwischen liegen Strecken- und Höhenunterschiede. Und nicht zuletzt, der Bahnhof hat keine Option für eine Verbindung nach Wendlingen. Als langfristiges Ziel sollte dies aber gesichert bleiben.

Bei der Verlegung des Fernbahnhofs unter die Flughafenstrasse (Filderbahnhof plus) ist dies gegeben. Der Halt rückt näher an die Terminals heran, die Gäubahn könnte zudem den Fernbahnhof nutzen. Die Kapazität des S-Bahnhofs wäre garantiert. Hauptnachteil dieser Variante: Sie ist teuer. 228 Millionen Euro mehr soll sie gegenüber der Antragstrasse kosten.

Neu ins Gespräch gekommen ist die Idee, den S-Bahnhof um ein drittes Gleis zu ergänzen, das allein der Gäubahn vorbehalten ist. Diese Lösung würde die Verspätungsgefahr für die S-Bahnen reduzieren und auch das Problem mit unterschiedlich hohen Bahnsteigen umgehen. Die Option ins Neckartal wäre möglich. Diese Variante kostet geschätzt „nur“ bis  zu 80 Millionen Euro mehr.

Die Freien Wähler in der Region begrüßen die neue Gesprächsbereitschaft. Für sie ist es unverständlich, dass der Verkehrsminister sich zweieinhalb Jahre einer besseren Lösung verschlossen hat. Das Projekt braucht einen gesonderten Finanzierungsvertrag, der neben S-21 zu entwickeln ist. Dies ist nur möglich, wenn sich das Land nicht länger an den Kostendeckel klammert.

Die Region beteiligt sich an den Kosten für S-21 nur unter dem Aspekt der Verbesserungen für die S-Bahn. Aus dieser Warte müsste auch dieser neue Finanzierungsvertrag betrachtet werden. Hier bringt nur der Filderbahnhof plus Vorteile. Ob dies auch bei der Variante Drittes Gleis der Fall ist, muss noch geprüft werden. Nur daran kann sich eine Kostenbeteiligung festmachen.

Zuallererst müssen sich aber das Land und die Bahn bewegen und den Weg für eine zukunftsfähige Lösung freimachen.

 

(Bernhard Maier)

 

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