Neue Gewerbegebiete im Norden von Stuttgart – ein steiniger Weg
Freie Wähler verweisen erneut auf den lokalen Bedarf für Großbottwar und Oberstenfeld – Verbleibende Standortalternativen jetzt konsequent vorantreiben
Der Bedarf an Gewerbeflächen für großflächige Ansiedlungen im Norden von Stuttgart ist unstrittig. Nachdem der ideale Standort mit 75 ha bei Pleidelsheim/Murr am lokalen Widerstand gescheitert ist, sucht der Verband Region Stuttgart in einem umfangreichen Suchlauf nach Alternativen. 15 mögliche Standorte wurden näher untersucht, fünf in die engere Wahl genommen, geblieben sind noch vier, die jetzt weitererfolgt werden. Sie sind allerdings keine geeignete Lösung für den örtlichen Bedarf der Gemeinden Großbottwar und Oberstenfeld. Darauf weisen die Freien Wähler nachdrücklich hin.
Als Ersatz für den Gewerbeschwerpunkt Pleidelsheim/Murr sind noch vier Standorte mit insgesamt gut 75 Hektar im Rennen: Ingersheim (ca. 15 Hektar), Schwieberdingen (ca. 23 Hektar), Korntal-Münchingen (ca. 19 Hektar) und Bietigheim-Bissingen (ca. 17 Hektar). Den Standort Holzweiler Hof in Großbottwar verfolgt der Verband Region Stuttgart nicht weiter. Zunächst hatte das Landratsamt Ludwigsburg dort eine Änderung des Landschaftsschutzgebiets in Aussicht gestellt, inzwischen seine Position aber geändert. Der Holzweiler Hof muss daher ausscheiden. Da ein Alternativstandort westlich der A 81 in Mundelsheim an mangelnder Kooperationsbereitschaft scheitert, muss weiter nach neuen Gewerbeflächen für den Bedarf der Gemeinden im oberen Bottwartal gesucht werden. Nach Auffassung der Freien Wähler ist der Holzweiler Hof für eine kleinräumige Aufsiedlung noch nicht aus dem Rennen.
Über die Änderung des Regionalplans wird im Planungsausschuss am 22. April 2015 vorberaten. Dann kommen auch alle Stellungnahmen auf den Tisch. Das vorläufig letzte Wort hat denn die Regionalversammlung am Mittwoch, 22. Juli.
Die Fraktion Freie Wähler trägt das weitere Verfahren mit, weist aber darauf hin, dass die jahrelange Hängepartie nun rasch zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden muss. Das lange Warten auf den großen Standort Pleidelsheim/Murr hat die Gemeinden Großbottwar und Oberstenfeld ins Hintertreffen gebracht. Die Abwanderung von Betrieben mit ihren Arbeitsplätzen war die Folge.
Insgesamt bedauern die Freien Wähler, dass mit den noch im Verfahren befindlichen Varianten nicht mehr das Optimum erreicht werden kann. Man ist sich im Klaren darüber, dass auch im weiteren Verfahren noch Stolpersteine beseitigt werden müssen. Diese dürfen aber kein Hindernisgrund sein, sonst nimmt man der Wirtschaft in diesem Teil der Region ein dringend notwendiges Entwicklungspotential.
