Stadtbahn-Verlängerung bis Markgröningen – Kompromiss ist möglich

Wo ein Wille ist…. Anstoß gaben die Freien Wähler

Am 12. Oktober konnten sich rund 600 Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Kommunalpolitiker aus den Anliegergemeinden, im Reithaus in Ludwigsburg umfassend über die Planungsvarianten einer möglichen Stadtbahnverlängerung von Remseck über Ludwigsburg nach Möglingen und Markgröningen informieren.

Den Anstoß zu dieser Veranstaltung hatte ein Brief der Freien Wähler an Landrat Dr. Rainer Haas, den Ludwigsburger OB Werner Spec und den SSB-Vorstandssprecher Wolfgang Arnold im Januar diesen Jahres gegeben. Unterzeichnet hatten das Schreiben die Freie Wähler-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag und in den Gemeinderäten von Ludwigsburg, Markgröningen, Möglingen und Remseck.

Im Rahmen eines interkommunalen Treffens in Remseck am Neckar haben dieser Tage Kreistagsmitglieder sowie Gemeinderäte aus Ludwigsburg, Remseck und Kornwestheim das Thema aufgegriffen und Möglichkeiten für einen Kompromiss ausgelotet. Die Ludwigsburger Freien Wähler gehen davon aus, dass bis Ende März 2017 der Gemeinderat der Kreisstadt eine Entscheidung treffen kann. Damit scheint zumindest das Risiko ausgeschlossen, dass die Fördertöpfe in Berlin leer sind, bevor der Landkreis Ludwigsburg und die beteiligten Kommunen einen konkreten Förderantrag stellen können; man rechnet bekanntlich mit einem Bundeszuschuss in Höhe von 80 Prozent.

Der Remsecker Freie Wähler-Fraktionsvorsitzende Gerhard Waldbauer plädierte entschieden für die Verlängerung der SSB-Stadtbahn ab Aldingen-Hornbach über Pattonville nach Ludwigsburg. „Insbesondere für die 7.500 Einwohner von Pattonville brauchen wir dringend eine deutliche Verbesserung des ÖPNV nach Ludwigsburg“ so Waldbauer. Unterstützung bekam er in dieser Argumentation auch von Gabi Walker, seiner Kollegin im Gemeinderat von Kornwestheim.

Einig war man sich auch, dass man die baulichen Probleme einer Stadtbahn-Querung am Ludwigsburger Bahnhof vermeiden kann, wenn man eine unterbrochene Trasse akzeptiert, die von Markgröningen kommend im Westen des Bahnhofs, von Remseck kommend am Busbahnhof im Osten endet. „Die große Mehrheit der Fahrgäste aus beiden Richtungen wird Ludwigsburg als Ziel haben“, so die gemeinsame Einschätzung.

Noch ist sie eine Vision

Noch ist sie eine Vision

„Wir brauchen jetzt schnell Detailplanungen und belastbare Kostenberechnungen für Bau und Betrieb der SSB-Lösung und für das BRT-System“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Ludwigsburger Gemeinderat, Reinhardt Weiss. Gleichzeitig plädierte er dafür, die Niederflur-Variante aus dem Rennen zu nehmen, da sie nach allen vorliegenden Daten für den Raum Ludwigsburg keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative sein kann. „Die Anbindung an die Stadtbahn und die ÖPNV-Erschließung in der Fläche der Stadt Ludwigsburg sollte mit Bussen gelöst werden“, so Weiss weiter.

 

„Auch die Aufteilung der Bau-und Betriebskosten zwischen dem Landkreis und den beteiligten Gemeinden muss vor einem Gemeinderatsbeschluss feststehen“ forderte Kreis- und Gemeinderätin Gabriele Moersch aus Ludwigsburg. Der Remsecker Erste Bürgermeister und Freie Wähler-Kreisrat Karl-Heinz Balzer wies darauf hin, dass es hierfür bewährte Modelle gäbe, in denen beispielsweise die Zahl der Haltestellen und die Zahl der durch die Bahn erschlossenen Einwohner eine Grundlage bilden.

Fazit der Freien Wähler aus Ludwigsburg, Remseck und Kornwestheim: Ein Kompromiss ist möglich mit der am Bahnhof Ludwigsburg unterbrochenen SSB-Lösung und der Ergänzung durch Busse im Stadtgebiet Ludwigsburg.

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