Informationen aus dem Verkehrsausschuss vom 20.9.2017

S-Bahn-Betrieb profitiert von der S21- Infrastruktur

Bauarbeiten im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs sollen die Leistungsfähigkeit des S-Bahn-Betriebs nicht beeinträchtigen

Die Betriebsqualität der S-Bahn wird mit Fertigstellung von Stuttgart 21 insgesamt besser, obwohl mehr Züge im Knoten Stuttgart fahren werden. Das ist die zentrale Erkenntnis eines Prüfberichts der DB Netz AG, der heute im Verkehrsausschuss vorgestellt worden ist. Darin wurde untersucht, welche Veränderungen sich mit der neuen Schieneninfrastruktur von Stuttgart 21 für den S-Bahn-Betrieb ergeben. Sorgenfalten bereiten den DB-Experten allerdings die Linien S1 und S2. Dort könnten sich im Zwischentakt mehr Verspätungen aufbauen als bisher. Ob und vor allem wie die Qualität dort besser werden kann, soll eine weitere Untersuchung zeigen. Grundlage dafür wird der abgestimmte Fahrplan des Landes sein.

Einig sind sich die Fachleute, dass sich die elektronische Signalisierung ETCS positiv auf die Kapazität vor allem der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Mittnachtstraße/Hauptbahnhof und Schwabstraße auswirken könnte. Da ETCS bisher nur im Fernverkehr eingesetzt wird, haben das Verkehrsministerium, die DB Netz und der Verband Region Stuttgart eine Studie in Auftrag gegeben, die eine mögliche technische Umsetzung prüft. Mit den Ergebnissen ist Anfang 2018 zu rechnen.

Doch bevor die Infrastruktur fertiggestellt ist, muss sie gebaut werden. Dr. Florian Bitzer von der DB Projekt Stuttgart – Ulm GmbH hat heute im Verkehrsausschuss über den Umbau der S-Bahn-Rampe im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs berichtet. Um die S-Bahn-Stammstrecke über die neue S-Bahn-Station Mittnachtstraße im Tunnel verlängern zu können, muss eine Anbindung an die heutige S-Bahn-Strecke gebaut werden. Für diese umfangreichen Bauarbeiten muss Platz geschaffen werden. Deshalb wird die Sperrung und Verlegung von Gleisen im Bereich der S-Bahn-Rampe und des Gleisvorfeldes erforderlich.

Der Verband Region Stuttgart hat frühzeitig darauf hingewiesen, dass Störungen des S-Bahn-Betriebs, wie bei den Arbeiten im Jahr 2010 geschehen, unbedingt zu vermeiden sind. Für einen möglichst reibungslosen Ablauf sprachen sich die Verkehrspolitiker heute erneut aus. Dr. Florian Bitzer versicherte: „Die Signalstandorte sind so optimiert, dass die Leistungsfähigkeit vollumfänglich erhalten bleibt.“ Er erläuterte detailliert die unterschiedlichen Bauzustände.

 

Fahrplan 2018 mit dichterem S-Bahn-Takt

 Erste Stufe des ganztägigen Viertelstundentakts – S 4 am Wochenende im Halbstundentakt – vereinzelte Fahrplanänderungen

 Der Verband Region Stuttgart verbessert das S-Bahn-Angebot ab dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember weiter. Von Montag bis Freitag werden die S-Bahnen dann von 15 Uhr bis 20.30 Uhr viertelstündlich fahren (derzeit von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr). Dies gilt auf allen Linien, auf denen es bereits jetzt einen 15-Minuten-Takt gibt.

Mit der Ausweitung des 15-Minuten-Takts geht der Verband Region Stuttgart den ersten Schritt hin zu einem ganztägigen Viertelstundentakt. Dieser soll bis Ende 2020 stufenweise umgesetzt werden. Damit trägt die Region der steigenden Zahl an S-Bahn-Fahrgästen ebenso Rechnung wie den zunehmend flexibleren Arbeitszeiten.

Der neue Fahrplan sieht auch zusätzliche Fahrten auf der Linie S 4 vor. Ein attraktiver Halbstundentakt wird nun auch zwischen Marbach und Backnang samstags und sonntags zwischen 8 Uhr und 20.30 Uhr den Freizeit- und Ausflugsverkehr stärken.

Mit kleineren Fahrplananpassungen wird die Relex-Linie X20 noch besser auf andere Busverbindungen sowie auf die S-Bahn abgestimmt. Der Expressbus fährt in Waiblingen 16 Minuten früher ab, in Esslingen hingegen 11 Minuten später.

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