Bessere Zugsteuerung und mehr S-Bahn-Fahrzeuge

Region auf dem Weg zur Einführung von ETCS Level 2 in Verbindung mit digitaler Stellwerkstechnik am Schienenknoten Stuttgart – mehr S-Bahn-Kapazität mit 58 neuen Fahrzeugen – S-Bahn-Vertrag mit der DB Regio soll um vier Jahre verlängert werden.

Dem Verband Region Stuttgart, den 5 Landkreisen in der Region und der Landeshauptstadt steht ein enormer finanzieller Kraftakt bevor. Letztlich sind es aber die 179 Kommunen, die über die Kreisumlage die Kosten zu tragen haben. Es geht um eine Größenordnung von mehr als 500 Mio. €. Das Land steuert 106 Mio. € bei.

Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat sich heute einstimmig für ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr und zuverlässigeren S-Bahn-Verkehr im Schienenknoten Stuttgarts positioniert. Er befürwortet die Einführung des europaweit standardisierten Zugbeeinflussungssytems ETCS (European Train Control System) Level 2 in Verbindung mit digitaler Stellwerkstechnik (DSTW) und einer Teilautomatisierung des Betriebs Ende 2025 als bundesweites Pilotprojekt. Diese Technik ermöglicht mehr Pünktlichkeit der S-Bahnen, birgt aber auch Chancen für mehr S-Bahn-Fahrten auf der bestehenden Infrastruktur und damit, den verkehrlichen Herausforderungen in der Region Stuttgart zu begegnen. Dazu gehören eine vollständige Langzugbildung in der Hauptverkehrszeit sowie weitere Angebotsverbesserungen, wofür 58 zusätzliche S-Bahn-Fahrzeuge angeschafft werden sollen. Zur Umsetzung ist es erforderlich, den Vertrag mit der DB Regio AG über den Betrieb der S-Bahn anzupassen und um vier Jahre bis Juni 2032 zu verlängern. In diesen Punkten waren sich alle Fraktionen einig. Den Beschluss darüber fällt die Regionalversammlung am 30. Januar.

Mehr S-Bahn-Fahrzeuge für erweitertes Verkehrsangebot

 Um die Chancen auf ein deutlich erweitertes Verkehrsangebot mit ETCS/ATO GoA 2 zu realisieren und für mehr Pünktlichkeit im S-Bahn-Verkehr zu sorgen, ist die Bestellung von 58 zusätzlichen S-Bahn-Fahrzeuge des Typs ET 430 erforderlich. Damit können u.a. folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Vollständige Langzugbildung in der Hauptverkehrszeit
  • Mit einem entsprechenden Ausbau des Tunnels zwischen Schwabstraße und Stuttgart-Vaihingen könnten vier weitere Züge in der Stunde den Gleisabschnitt befahren. Züge der Linie S4, S5 oder S6 könnten dann auch über die Schwabstraße hinaus bis nach Stuttgart-Vaihingen fahren.
  • Stündlich zwei dieser zusätzlich bis Vaihingen verkehrenden Züge könnten zukünftig sogar bis nach Böblingen fahren.
  • Auf der S-Bahn-Linie S6 sollen von Weil der Stadt und Feuerbach zusätzlich halbstündlich verkehrende Verstärkerzüge der S-Bahn aufs Gleis gesetzt werden. In Feuerbach sind hierfür noch entsprechende Umbauarbeiten am Bahnsteig bei Gleis 130 und an der Zuführung erforderlich.
  • Auch auf den Außenlinien der S60, zwischen Plochingen und Kirchheim/Teck (oder alternierend nach Nürtingen) sowie Vaihingen über den Flughafen weiter bis Neuhausen könnte die S-Bahn zukünftig im 15-Minuten-Takt fahren.

Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Landrat a.D. Bernhard Maier, sagte in der vorberatenden Sitzung des Verkehrsausschusses: „Wir stehen bei der Verkehrsentwicklung an der Wand, sei es auf der Straße oder beim öffentlichen Nahverkehr. Die S-Bahn befindet sich am Anschlag. Deswegen ist es an der Zeit, eine S-Bahnoffensive in unserer Verantwortung zu starten, in einer Dimension, die wir bisher noch nicht gekannt haben. Es ist ein Verdienst der Verbandsspitze, dass jetzt das Fenster für uns offen ist, mehr Qualität und Quantität auf die S-Bahn zu bringen.“

 

 

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