Infos aus dem Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung

Entwicklung neuer Ideen zur Lieferlogistik – Netzwerk bestehend aus Region, Kommunen, Kammern, Logistikunternehmen, Häfen und Wissenschaft soll dauerhaft etabliert werden. 50.000 Euro für Modellprojekte zur optimierten Lieferlogistik beschlossen.

Der Lieferverkehr in den Städten wird zunehmend zur Herausforderung für den allgemeinen Verkehr, Anwohner, Dienstleister und das Klima. Aus diesem Grund haben sich der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH mit Lösungsansätzen beschäftigt. Im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung wurden aktuelle Herausforderungen und Handlungsfelder präsentiert. Der Ausschuss beschloss die Förderung der Vernetzung mit dem Ziel, nachhaltige Modellprojekte für die Region zu erproben.

Von Juni 2016 bis Mai 2019 war die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH als einer von dreizehn kommunalen und regionalen Partnern am EU-Projekt SULPiTER beteiligt. SULPiTER untersuchte städtische Wirtschaftsverkehre und Handlungsfelder zu dessen umweltfreundlicher Optimierung. Ziel des Projekts war auch, die vorhandenen regionalen Akteure zusammenzuführen und das Wissen für die Verwaltungen nutzbar zu machen. Mit dem heutigen Beschluss des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung wird die bisherige Arbeit fortgesetzt. So beschloss der Ausschuss, den im Projekt entstanden Arbeitskreis Regionaler Güterverkehr als dauerhaftes Netzwerk zu etablieren. Neben dem Austausch der relevanten Akteure ist das Ziel vor allem, Kommunen zu gewinnen, um modellhafte Umsetzungsprojekte zur urbanen Logistik in der Region zu entwickeln, zu begleiten und finanziell zu unterstützen. “Es gibt viele Projektideen, es fehlen jedoch Umsetzungsprojekte und Partner aus dem kommunalen Bereich. Das soll mit dem Beschluss und einem Budget von 50.000 Euro vorangetrieben werden. Zudem soll der Arbeitskreis als Plattform für Best Practice Maßnahmen dienen. Mikrodepot-Konzepte, Packstationen und Zustellanlagen oder Anlieferungs- und Parkierungsmodelle sind potenzielle Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang erprobt werden könnten. Modellhafte Projekte zur urbanen Logistik sollen zudem in den IBA27-Quartieren Berücksichtigung finden.

Der Sprecher der Regionalfraktion Freie Wähler, Regionalrat Gerd Maisch, sagte dazu: Man kann die Augen vor der Lieferlogistik nicht verschließen. „Der stationäre Einzelhandel kämpft“, weshalb er sich schwertue, den Versandhandel mit Steuermittel zu unterstützen.

 

Bericht zu Unternehmensgründungen

Die Region Stuttgart verfügt über eine lebendige und dynamische Gründerszene mit einem Schwerpunkt auf Software, industrieorientierten Dienstleistungen und digitalen Geschäftsmodellen. Dies geht aus einem Bericht des Geschäftsführers der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), Dr. Walter Rogg, vor dem regionalen Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung hervor. Die Merkmale eines guten regionalen Startup-Ökosystems seien in der Region Stuttgart in hohem Maße gegeben. Dazu zählen eine unternehmerfreundliche Kultur, gründungsfreundliche Hochschulen und Forschungseinrichtungen, technisch gut ausgestattete Gründerzentren und Zugang zu Wagniskapital.

In der Region Stuttgart könnten Gründer auf eine breite Unterstützungsstruktur zurückgreifen und seien Teil einer vielfältigen und vernetzten Startup-Community. Ständig kämen neue Akteure mit neuen Ansätzen dazu. Dies sorge für Dynamik, führe teilweise aber zu Unübersichtlichkeit und Ineffizienz bei den Angeboten. „Wir sehen daher eine unserer Aufgaben darin, neue Initiativen und neue Akteure zu unterstützen und sie in das vorhandene regionale Startup-Ökosystem einzubinden, um unnötige Redundanzen abzubauen und Kräfte zu bündeln“, erklärte Dr. Rogg. Mit zahlreichen Projekten und Initiativen wie PUSH (Partnernetz für Unternehmensgründungen aus Stuttgarter Hochschulen), den Business Angels Region Stuttgart und dem Webportal startup-region-stuttgart.de sei die regionale Wirtschaftsförderung seit Jahren ein führender Akteur der Gründerszene und arbeite eng mit Hochschulen, Landeseinrichtungen, Unternehmen und Privatinitiativen zusammen. Zudem beteilige sie sich an Aktivitäten von Partnern wie dem M.Tech Accelerator im Stuttgarter Wizemann-Areal und unterstütze über EU-Projekte die frühzeitige internationale Vernetzung junger Firmen.

Laut der bundesweiten Studie „Deutscher Startup Monitor“ gehört Stuttgart zusammen mit Karlsruhe zu den fünf Gründungs-Hotspots in Deutschland, neben Berlin, Rhein-Ruhr, Hamburg und München. Die in der Studie befragten Gründer erwarten von der Politik vor allem den Abbau von bürokratischen Hürden, eine bessere Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung und den flächendeckenden Ausbau eines Gigabit-Netzes.
Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes hat sich die Anzahl der Neugründungen in Baden-Württemberg und der Region Stuttgart in den vergangenen Jahren verringert. Auch bundesweit ist die Gründungsneigung zurückgegangen.

 

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