Integration des Landkreises Göppingen in den Verkehrsverbund Stuttgart (VVS)

Die neuen Züge im Go-Ahead-Design

Für den schnellen Leser:

Landkreis Göppingen wird zum 1.1.2021 in den VVS integriert

  • Göppinger Kreistag stimmt mit großer Mehrheit zu
  • Aus 100 Zonen werden durch die Tarifreform 4 Ringe

 

 

Für die Regionalfraktion Freie Wähler sprach der Göppinger Regionalrat Werner Stöckle. Hier sein Beitrag:

Regionalrat Werner Stöckle:
„Landkreis Göppingen – willkommen im VVS“

Wir Freien Wähler begrüßen es, dass nach einer langen Zeit des Überlegens, Wartens, Verhandelns und Überzeugens nunmehr die Signale auf Grün (Grün im Sinne der Straßenverkehrsordnung) gestellt sind und der Landkreis Göppingen zum 01.01.2021 voll in den VVS integriert werden kann.

Schon das Gesetz über die Errichtung des Verbands Region Stuttgart vom 07. Februar 1994 hat dem Grunde nach die Einbeziehung des Landkreises Göppingen in den VVS vorgesehen, einschränkend jedoch geregelt (§ 4 Abs. 3), dass dies erst gilt wenn der Kreis in den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart mit
einbezogen ist. Diese Regelung berücksichtigte richtigerweise, die Randlage von Göppingen im Regionsgebiet, die geringeren Verkehrsverflechtungen zur Kernregion und setzte das ausdrückliche „Wollen“ des Kreises und die Zustimmung der Verbundpartner voraus.

Nachdem seit dem 01. Februar diesen Jahres die vom Kreistag mit überaus großer Mehrheit beschlossene „Beitrittserklärung“ vorliegt, kann der von vielen Akteuren beklagte Makel des „5. Rades am Wagen“ beseitigt werden.

Um im Bild zu bleiben: Der VVS hat dann, zumindest auf einer Achse, eine Doppelbereifung, mit der es sich vermutlich auch besser fahren lässt. Der Weg bis hierher war weit, kurvenreich und z.T. holprig. Jetzt ist das Ziel zumindest in Sichtweite.

Wir anerkennen ausdrücklich die Bereitschaft der 5 anderen Partner im Verband, dem Landkreis Göppingen bei der Berechnung der Verkehrsumlage, bei den Positionen Aufgabenträgerschaft und Investitionen „entgegenzukommen“ und lediglich 60% der Einwohnerzahl anzurechnen. Das ist keinesfalls selbstverständlich, angesichts der doch erheblich geringeren Verkehrsverflechtungen ins Verbundgebiet und angesichts der Tatsache, dass wohl auf absehbare Zeit keine S-Bahn im Filstal verkehren wird u.E. vertretbar.

Dieses Entgegenkommen und die große Tarifzonenreform zum 01.04.2019 haben in hohem Maße dazu beigetragen, die letzten Zweifel in Göppingen an der Sinnhaftigkeit einer Vollintegration zu beseitigen.

Die positiven Folgen des Beitritts sind deutlich erkennbar. Die Übertragung des Tarifzonensystems auf den Landkreis Göppingen (aus 100 Zonen werden 4 Ringe) wird für die allermeisten ÖPNV-Nutzer günstigere Tarife mit sich bringen. Ein Besuch im Landkreis GP aus den übrigen Bereichen der Region wird nun auch aus tariflicher Hinsicht attraktiv.

Die Fahrgastinformationen, ebenso wie die künftigen digitalen Möglichkeiten bringen ebenfalls erhebliche Vorteile für die ÖPNV-Nutzer. Wir erhoffen und erwarten einen spürbaren Anstieg der Fahrgastzahlen und der Fahrgastkilometer, verbunden mit einem positiven Effekt auf die Fahrgeldeinnahmen.

Der Landkreis selbst wird für seine Nahverkehrsmaßnahmen auf die Professionalität und das geballte Fachwissen des VVS zurückgreifen können. Auch mit der nachhaltigen Unterstützung seiner Anliegen in Bezug auf den Metropolexpress, der ja ab kommenden Sonntag fahren soll und der bis nach Ulm durchgebunden werden muss, wird gerechnet.

Mit der heutigen Beschlussfassung werden die formalen Voraussetzungen für die Vollintegration des Landkreises Göppingen in den VVS geschaffen, ebenso seine Aufnahme als Gesellschafter der VVS GmbH.

Die Fraktion der Freien Wähler stimmt dem Beschlussvorschlag zu.

„Landkreis Göppingen – Willkommen im VVS!“

 

Termine

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