Umweltschutz braucht Wirtschaftskraft

In der politischen und gesellschaftlichen Debatte über Natur- und Umweltschutz wird häufig „Landverbrauch“ für Gewerbe und Wohnen gebrandmarkt. Aus Sicht von uns Freien Wählern muss dies nichts zwangsläufig ein Gegensatz sein. Kommunen planen Ihre Neubaugebiete unter größtmöglicher Schonung von Landschaft und Landwirtschaft und unternehmen große Anstrengungen, um unvermeidbare Eingriffe weitestgehend auszugleichen.

Bei objektiver – und nicht ideologischer –  Betrachtung ist unbestreitbar ein erhebliches technisches und finanzielles Engagement erforderlich, um die hoch gesteckten Klimaziele zu erreichen. Dies ist ohne eine starke Wirtschaft nicht zu finanzieren. Deshalb müssen Region und Kommunen die Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Unternehmen in der Region schaffen. Wenn wir nicht wollen, dass sich Zukunftstechnologien andernorts ansiedeln und Arbeitsplätze mitnehmen, müssen ausreichend Flächen für Erweiterung und Neuansiedlungen von Firmen zur Verfügung stehen.

Ähnlich gelagert ist die Problematik beim Wohnungsbau. Man darf nicht fehlende Wohnungen und steigende Mieten und den damit verknüpften sozialen Sprengstoff beklagen, und gleichzeitig jede Ausweisung neuer Wohngebiet bekämpfen. Mit diesem Konfliktpotenzial hat sich der Vorsitzende der Regionalfraktion Freie Wähler, der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky, in einem Beitrag für das Magazin „Region aktuell“ auseinandergesetzt.

Hier der Wortlaut seiner Ausführungen:

Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze!

Die erfolgreiche Wirtschaft in der Region Stuttgart gehört genauso zum Markenkern, wie unsere schöne Landschaft und Natur sowie Städte und Gemeinden mit hoher Lebensqualität. Das wurde erreicht, weil wir auch bisher schon Ökonomie und Ökologie nicht als Gegensätze gesehen haben. Nachhaltiges Handeln darf keine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Region sein, sondern eine Chance mit Perspektiven. Wir Freien Wähler setzen weiterhin auf Wachstum und Sicherung der Lebensqualität. Nachhaltigkeit muss als Wert erlebbar sein, der die Gesellschaft voranbringt. Dabei stehen die Arbeitsplätze zentral im Fokus. Hier ist die Region gefordert, Rahmenbedingungen für erfolgreiches unternehmerisches Handeln zu verbessern. Dazu gehört eine leistungsfähige Infrastruktur mit Glasfaser genauso wie eine Verkehrsinfrastruktur, die den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen und der Wirtschaft gerecht wird und den ÖPNV genauso wie Rad, LKW, PKW und Fußgänger im Blick hat. Nachhaltige Mobilität ist eine der großen Herausforderungen. Transformation braucht neue Gewerbeflächen, damit sich neue Technologien nicht woanders ansiedeln. Wir setzen nicht auf Brachen, die mit einem Verlust an Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft einhergehen. Auch sind wir davon überzeugt, dass weiterhin Wohnungen gebraucht werden, da die Nachfrage ungebrochen ist und Wohnen sonst mit der Konsequenz sozialer Spannungen unbezahlbar würde. Wir Freien Wähler wollen mit dem Blick für das Machbare, dass Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit auch weiterhin in unserer Region eine Heimat haben.

 

 

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Freie Wähler in der Region Stuttgart