Herber Rückschlag für neue Arbeitsplätze in der Region – Regionalfraktion Freie Wähler: Ablehnung des Gewerbeparks „Lautertal“ wirft Fragen auf

Der Bürgerentscheid über den regional bedeutsamen „Gewerbepark Lautertal“ brachte ein überraschend klares „Nein“, denn bei einer guten Wahlbeteiligung von über 60 % stimmten 67,3 % gegen die Ausweisung von 28 ha Gewerbebauland in der Trägerschaft von 4 Kommunen.

Die Regionalfraktion Freie Wähler respektiert das klare Bürgervotum, sieht aber die Notwendigkeit, den Gründen nachzugehen, weil Auswirkungen auf ähnliche Projekte in der Region zu erwarten sind:

War das fragliche Gebiet landschaftlich und ökologisch besonders wertvoll? Wie ist die lokale Arbeitsmarktlage? Wie ist die örtliche und überörtliche Nachfrage nach Gewerbegrundstücken? Wie stark war der Rückhalt in den einzelnen Gemeinderatsgremien? Ist der Flächenentzug für die Landwirtschaft besonders bedeutend? Ist mehr Verkehr zu erwarten?

Strukturwandel in der Wirtschaft bedroht Hunderttausende von Arbeitsplätzen

Der bereits eingeleitete Strukturwandel in der produzierenden Wirtschaft, insbesondere im Automobilbau, gefährdet in den Großfirmen und deren Zulieferern Hunderttausende von Arbeitsplätzen. Die Tarifpartner stellen sich dieser Generationenherausforderung genauso wie der Verband Region Stuttgart mit seiner Wirtschaftsfördergesellschaft (WRS).

Alle Umfragen und der nachweisbare Bedarf zeigen auf, dass dieser Strukturwandel ohne neue Gewerbeflächen nicht zu meistern ist. Wenn in der Region Stuttgart darauf nicht reagiert wird, droht – wie schon in der Vergangenheit – die Abwanderung von zukunftsorientierten Firmen mit ihren Arbeitsplätzen.

Moderne Industriearchitektur ist ein Aushängeschild (Stockfoto)

Es gibt gelungene interkommunale Trägerschaften für Gewerbegebiete

Die Freien Wähler verweisen beispielhaft auf viele erfolgreiche Flächenentwicklungen wie z.B. Gewerbepark „Sol“ in Holzgerlingen/Weil im Schönbuch, die Gewerbegebiete „Zweckverband Ottmarsheimer Höhe“, „Eichwald“ Sachsenheim „Lerchenäcker“ in Backnang „Perfekter Standort“ in Vaihingen (Enz) und Gewerbeweckverband Nürtingen (9 Städte und Gemeinden) mit 2 Gewerbestandorten. An allen diesen Standorten haben sich renommierte Firmen mit einer großen Zahl an Arbeitsplätzen angesiedelt. Nach anfänglichem Widerstand in der Öffentlichkeit überzeugen heute zahlreiche innovative Firmen mit einer beachtlichen Zahl von Arbeitsplätzen auch die Skeptiker.

 

 

 

Die Kommunalpolitik ist in der Mitverantwortung

Für Beobachter von außen ist es schon erstaunlich, dass z.B. einzelne Ortsverbände und Fraktionen von SPD und Grünen den Ausgang des Bürgerentscheids bejubeln. Vielleicht sollten sie einmal Gespräche führen mit den Gewerkschaften und den Menschen, die gegenwärtig mit Streiks für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen. Diese Gruppierungen sollten sich bewusst sein, dass es nicht nur um lokale Interessen geht.

Analyse durch die Wirtschaftsregion (WRS)

Die Freien Wähler schlagen vor, dass sich die WRS den aufgeworfenen Fragen widmet und diesen nachgeht. Dieser und vergleichbare Fälle müssen sorgfältig analysiert werden, um daraus zu lernen. Für unsere Wirtschaft steht zu viel auf dem Spiel.

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Freie Wähler in der Region Stuttgart