Regionalrat Andreas Hesky: Glasfaser in der Region darf nicht zur „langen Leitung“ werden

Auf dem Weg zur Gigabit-Region

Im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung berichtete der Geschäftsführer der GigabitRegion (GRS) Herr Bahde, über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus in der Region.

Aktuell und für die kommenden Jahre sieht Bahde „sehr erfreuliche“ Perspektiven für den flächendeckenden Ausbau in den Städten und Gemeinden der Region. Bis Jahresende 2021 sind die Anschlusszahlen aus dem regionalen Gigabitprogramm laut Report der Deutschen Telekom auf über 210.000 Anschlüsse gestiegen. Mitte des Jahres waren es noch 167.000 gewesen. „Mit diesem Zuwachs verfügt die Region Stuttgart beim Glasfaserausbau über das schnellste Wachstum aller deutschen Wirtschaftsregionen“, erklärte Bahde.

 

 

 

Andreas Hesky: Der Glasfaserausbau in der Region braucht Wettbewerb!

Wir sind zufrieden“, sagte Fraktionsvorsitzender Andreas Hesky, „und das war nicht immer so!“ Der Bericht  brachte viele neue Erkenntnisse und machte deutlich, dass es klug war, sich nicht ausschließlich auf die Telekom zu konzentrieren. Trotz so manchem Marktversagen im Telekommunikationsbereich ist es geglückt, dass wieder Wettbewerb stattfindet. „Es war gut, dass die Kommunen sehr weitsichtig nicht sofort ausschließlich auf einen Anbieter setzten, sondern sondierten, wie das Ziel des raschen und flächendeckenden Ausbaus, erreicht werden kann“, so Hesky weiter.

Wir Freien Wähler wollten mit unserem Antrag erreichen, dass die Gigabitregion dafür Sorge trägt, dass die geänderte wirtschaftliche Situation auch bei den Kommunen ankommt. Die scheint der Fall zu sein. Wettbewerb belebt das Geschäft. Ob die Hoffnung, den Ausbau auch zwischen den verschiedenen Marktteilnehmern abgestimmt vorzunehmen, erfüllt wird, bleibt offen, ist aber letztlich ein Ausfluss des Wettbewerbs. Die Aussage von Herrn Bahde, dass sich die „anderen Marktteilnehmer“, also nicht die Telekom, auf die ländlichen Bereiche konzentrieren und ihr Engagement 2025 reduzieren wollen führte zur Nachfrage von Andreas Hesky. Dazu führte Herr Bahde aus, dass die neuen Marktteilnehmer oftmals investorengetrieben seien und nach wenigen Jahren sich auch wieder zurückzögen. Darüber hinaus würden die Marktanteile in den nächsten 2 bis 3 Jahren verteilt. Danach werde es eine Marktbereinigung geben. Warum der ländliche Raum im Vordergrund der „anderen Marktteilnehmer“ stehe, sei aus Sicht von Herrn Bahde dadurch zu begründen, dass urbane Gebiete unübersichtlicher seien und mehr Aufwand benötigten. „Dies kann dazu führen, dass der ländliche Raum den urbanen im Ausbau überflügelt“, so die Einschätzung von Herrn Bahde.

Erstaunlich und unbefriedigend bleibt, dass der Ausbau nach wie vor schleppend vorangeht. „Wer heute noch daran zweifelt, dass Glasfaser eine Zukunftsinfrastruktur ist, verschließt die Augen vor der Realität und gefährdet die Innovationsfähigkeit der Region. Daher ist es nach wie vor überlegenswert, entweder Glasfaser in kommunaler Hand zu behalten oder – auf alle Fälle – den Ausbau mit einem verlässlichen Partner anzugehen. Dabei hat die Telekom sicher die Nase vorn und wurde durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch andere Marktteilnehmer unter Druck gesetzt, der sich im Ausbau auswirkt.

„Wir Freien Wähler werden die Arbeit der GRS weiterhin wachsam begleiten und ein Auge darauf haben, dass die Interessen der Kommunen berücksichtigt werden. Die Region braucht Glasfaser. Wir sind auf einem guten Weg, auch aufgrund der guten Arbeit der GRS, dafür gilt Ihnen, Herr Bahde, der Dank der Freien Wähler“, betont Andreas Hesky abschließend.

 

 

 

 

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