Fraktionsvorsitzender Andreas Hesky: Gewerbebrachen können die Ausweisung neuer Gebiete nicht ersetzen!

Bearbeiteter Auszug aus der Pressemitteilung des VRS – die komplette Mitteilung können Sie hier nachlesen

Wie werden Gewebegebiete im Bestand nachhaltiger?
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und Verband Region Stuttgart wollen Kommunen bei Konzeption beraten.

Der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung ist dem Vorschlag der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) gefolgt:  178.500 Euro werden für die Konzeption und die Abfrage erster möglicher Pilotprojekte zur Umsetzung von „Nachhaltigen Gewerbegebieten im Bestand“ im Haushaltsentwurf des Verbands Region Stuttgart eingeplant. 

Das Projekt „Nachhaltige Gewerbegebiete im Bestand“ soll die WRS in enger Kooperation mit der Geschäftsstelle des Verbands Region Stuttgart bearbeiten. Ziel ist es, bestehende Gewerbegebiete in der Region Stuttgart aufzuwerten und zukunftsfähig zu gestalten. Dabei geht es darum, Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung, Energie- und Ressourcennutzung und nachhaltiger Mobilität anzustoßen, ebenso wie um ökonomische Aspekte wie Infrastruktur, Nutzungsmix und Diversifizierung.  Die Transformation von Bestandsflächen hinsichtlich Nachverdichtung und ihrer effizienteren Verwertung könnte dazu beitragen, zusätzliche Inanspruchnahme von Flächen für Wirtschaft und Industrie zu reduzieren.

Im Fokus steht die Beratung der Kommunen zu Nachhaltigkeitskriterien, möglichen Handlungsansätzen und Umsetzungsstrategien. Dabei geht es um Themen wie Stadtklima und Städtebau, Flächenmanagement, Begrünung, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, Wassernutzung und -reinigung, Energie- und Abwärmenutzung oder nachhaltige Mobilität. Am Anfang stehen Workshops mit den Kommunen und der Aufbau eines Fachnetzwerks.

Fraktionsvorsitzender Andreas Hesky: Die Kommunen wissen am besten, wie sie mit bestehenden Gewerbeflächen umgehen müssen!

Fraktionsvorsitzender OB a.D. Andreas Hesky stellte in seinem Diskussionsbeitrag diese Fragen an den Anfang: „Ist  die Brache von heute das Gewerbegebiet der Zukunft?“ „Kann durch attraktivere Bestands-Gewerbeflächen die Neuausweisung von Gewerbegebieten verhindert werden?“ Er lieferte dazu auch gleich die Antworten und Einschätzungen als Reaktion auf so manche Wortmeldung von anderen Fraktionen:

„Dabei zeigt sich, dass die Praktiker wissen, dass die Nutzung von Brachen in so gut wie allen Fällen nicht von einer Attraktivierung von Gewerbegebieten abhängt, sondern an zumeist individuellen Vorstellungen des privaten Eigentümers von nicht- oder untergenutzen Gewerbegrundstücken. Wer meint, dass er durch eine Konzeption zur Unterstützung von Kommunen und Unternehmen auf dem Weg zum nachhaltigen Gewerbegebiet im Bestand die Herausforderung vermeiden kann, neue Gebiete bereitzustellen, täuscht sich! Außerdem braucht es nicht den Verband oder die WRS, um den Kommunen zu sagen, wo freie Flächen sind und was notwendig ist, um diese zu aktivieren. Manche Wortmeldung erweckt  den Eindruck , dass die Kommunen ohne den VRS nicht wissen, was auf ihrer Gemarkung geschieht.“

Für die Freien Wähler machte Hesky weiter deutlich, dass sie der Konzepterstellung nur zustimmen werden, wenn es darum geht, Gewerbegebiete nachhaltig zu machen, um auch dort Beiträge zur Klimaneutralität zu erreichen. Seine Ausführungen fanden Zustimmung von Seiten kommunaler Praktiker auch aus anderen Fraktionen.

Um den Fortgang des Konzepts zu ermöglichen, schlug er vor, den Wirtschaftsausschuss früher als ursprünglich vorgesehen einzubinden. Nach einer Abfrage bei den Kommunen, ob und welcher Bedarf  an Unterstützungs- und Beratungsleistungen seitens des Verbands gesehen wird, soll das Gremium wieder damit befasst werden. Dieser Änderungsantrag fand breite Zustimmung. Damit haben die Freien Wähler erreicht, eine gute Idee besser zu machen und vor allem dort zu verankern, wo es richtig ist: Bei den Kommunen.

Nun bleibt es abzuwarten, welcher Bedarf von den Kommunen gesehen wird, um das Ziel nachhaltiger Gewerbeflächen zu erreichen und auch zu hinterlegen, was tatsächlich unter einem „nachhaltigen Gewerbegebiet im Bestand“ zu verstehen ist.

 

 

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