Regionalrat Frank Buß: Die Mobilitätswende wird nur mit einem verlässlichen öffentlichen Nahverkehr erreicht!

Bearbeiteter Auszug aus der Pressemitteilung des VRS – die komplette Mitteilung können Sie hier nachlesen

Region diskutiert Situation bei der S-Bahn Stuttgart 

Ein Viertel der Fahrzeuge derzeit nicht einsetzbar. Vorrübergehend reduziertes, aber verlässliches Fahrplanangebot. Region fordert besseres Monitoring und schnelle Instandsetzung der Infrastruktur.

Die S-Bahn Stuttgart kämpft derzeit mit drei Problemen gleichzeitig. So ist zu der krankheitsbedingt angespannten Personalsituation, der gestiegenen Anzahl an Baustellen und Störungen ein Problem bei der Kopplung von Fahrzeugen entstanden. Anfang Februar musste das Angebot reduziert werden. Der Verband Region Stuttgart bestellt den S-Bahnverkehr in der Region bei der Deutschen Bahn. Im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart erläuterte Dr. Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart, die aktuelle Situation. „Wir stehen gemeinsam mit dem Hersteller Alstom in der Pflicht, so schnell wie möglich wieder für einen verlässlichen Einsatz der S-Bahnen zu sorgen. Für die aktuellen Einschränkungen des Zugangebots bitten wir unsere Fahrgäste in aller Form um Entschuldigung“, sagte der S-Bahn-Chef. Die Bestandsfahrzeuge der Baureihe 430 und die Neufahrzeuge der gleichen Baureihe sind auf Grundlage unterschiedlicher Rechtsrahmen in Betrieb gegangen. Damit sie kompatibel sind, sind Anpassungen an der Fahrzeugtechnik der Bestandsfahrzeuge nötig. Diese sind nicht bis in das letzte Detail rechtlich geregelt und bieten Interpretationsspielraum. Bis zu dessen Klärung dürfen die Fahrzeuge nicht miteinander gekoppelt werden.

Zusätzliche Maßnahmen zur Stammstreckensperrung

Die diesjährige Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke findet innerhalb der Sommerferien zwischen dem 29. Juli und dem 11. September statt. Aufgrund der in den letzten beiden Jahren aufgetretenen Probleme des übermäßigen Radverschleißes an den S-Bahn-Fahrzeugen, der sogar zur langanhaltenden Stilllegung mehrerer Fahrzeuge führte, soll in diesem Jahr auf eine Nutzung der Panoramabahn durch S-Bahnen komplett verzichtet und von vornherein ein optimierter Pendelverkehr mit anderen Fahrzeugen durchgeführt werden.

Regionalrat Frank Buß: Es ist nicht akzeptabel, dass der Nahverkehr aus dem Lenninger Tal auf Elterntaxis nach Kirchheim verlagert wird.

Regionalrat Frank Buß berichtet ergänzend aus der Sitzung des Verkehrsausschusses:

„Neben der Sperrung der Stammstrecke in Stuttgart vom 29. Juli bis 11. September wird den Fahrgästen der S-1 in den Oster- und Pfingstferien nur ein Halbstundentakt geboten, da in Esslingen eine Stützmauer saniert werden muss. Noch schwieriger ist die Situation bei der Teckbahn, wo die anstehende Erneuerung zweier Bahnübergänge immer noch nicht abgeschlossen ist. Hierzu ist eine Vollsperrung vom 31. Juli bis 8. September 2023 erforderlich.

Ich habe in der Sitzung die aktuelle Situation bei der Teckbahn  nachdrücklich kritisiert. Es ist sehr ärgerlich, wenn die Sperrung in den Sommerferien 2022 nicht für Vorarbeiten genutzt wurde, weil die erforderlichen Planungsprozesse nicht abgeschlossen werden konnten. Noch ärgerlicher ist, dass derzeit regelmäßig der Betrieb eingestellt werden muss, weil die Deutsche Bahn zu wenig Personal hat. Deshalb fordere ich die Regionalverwaltung auf, bei der Deutschen Bahn die Erfüllung der bestehenden Verträge einzufordern und dafür zu sorgen, dass die Teckbahn fährt. Die Mobilitätswende wird nur mit einem verlässlichen öffentlichen Nahverkehr erreicht. Es ist nicht akzeptabel, dass der Nahverkehr aus dem Lenninger Tal auf Elterntaxis nach Kirchheim verlagert wird.“

 

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